Malerei Figur

Thomas Gatzemeier Zwölf Uhr mittags 2014 100 x 130-cm Öl auf Leinwand
Thomas Gatzemeier | Zwölf Uhr mittags | 2014 | 100 x 130 cm | Öl auf Leinwand

Die Invasion des Tierreichs in Gatzemeier`s Bildwelt ist unübersehbar. Jedoch ist diese nicht mit einer wie auch immer gearteten Theorie zu erklären. Jedenfalls von ihm aus.

Er war selbst viele Jahre Hundehalter und für ihn ist das Tier Begleiter, Freund und nicht zuletzt Bildelement. Natürlich sind Bezugspunkte unvermeidbar.

Beide – Tier als auch Mensch – gehören eigentlich zur Fauna, obwohl Letzterer sich über die Fauna erhebt und einen eigenen Gattungsbegriff beansprucht.

Malerei Butterfly

Eindrücklich war Gatzemeier`s Aufenthalt 2012 im Amazonasgebiet mit Sicherheit.

Er fuhr mit einem Kreuzfahrtschiff die unvorstellbare Strecke vom Atlantik bis nach Manaus mitten in Brasilien, nachdem er das Schiff in Palma de Mallorca betreten hatte. Auf dem Amazonas mussten nachts an Bord alle Lichter gelöscht und die Fenster und Türen verschlossen werden, weil das Schiff von den Insekten des Urwaldes bevölkert wurde. Es ist gut denkbar, dass dies auch ein Auslöser für die Arbeiten mit Schmetterlingen und Insekten war.

Arbeiten auf Papier

In konzentrierten Arbeitsphasen beschäftigt sich Gatzemeier immer wieder mit Papierarbeiten. Er bezeichnet dies als seine „Laborarbeit“ und die eigentliche Zeit der Bildfindung.

Da eine Leinwand dem Maler mit einem gewissen Anspruch entgegentritt – sie will bewältigt sein – ist flattriges Papier ein eher spielerisches Element welches sich, und dies passiert nicht selten, zerreißen oder zerknüllen lässt wenn das Geschaffene nicht standhält.

Diese Arbeiten sind als Pigmentdruck in einer Auflage von 75 Exemplaren und in einer kleinen unlimitierten Edition bei dem Soll und Haben Verlag sowie den mit dem Künstler verbunden Galerien erhältlich.

Entwürfe

Geschult als klassischer Zeichner an der Hochschule für Grafik und Buchkunst sind Gatzemeier`s Entwürfe kleine – fast klassizistische – Leckerbissen.

2004, als seine Malerei noch zwischen den Welten der Abstraktion und der konkreten Gegenständlichkeiten hin und her schwankte, sah er in Paris eine Ausstellung, die in den folgenden Jahren tiefe Spuren hinterlassen sollte. Picasso und Ingres. Die Beschäftigung mit den Zeichnungen von Jean-Auguste-Dominique Ingres brachte den konzentrierten klaren Strich zurück in sein Schaffen.